Walter Stöhrer
Hermaphrodit, 1994
Mischtechnik auf Leinwand
180 × 250 cm
verso signiert und datiert o. r.: W. Stöhrer 94; beschriftet von fremder Hand
(STOEHRW/M 24)
Preis auf Anfrage
In das Gemälde ist die mit Tusche überarbeitete Kopie einer alten Illustration eines Hermaphroditen hineincollagiert.
Literatur: Walter Stöhrer. Werkverzeichnis der Malerei 1957-1999, Berlin 2008, S. 425 (Kat.-Nr. 94.10)
Der Titel des Gemäldes von 1994 bezieht sich auf die mit Tusche überarbeitete Kopie einer spätmittelalterlichen bzw. frühneuzeitlichen Illustration eines Hermaphroditen, die Stöhrer in das Bild collagiert hat. Derartige Darstellungen berufen sich häufig auf den römischen Schriftsteller Plinius, der sich früh am intensivsten mit der menschlichen und tierischen Doppelgeschlechtlichkeit auseinandergesetzt hat. Ob man daraus die phallischen und vaginalen Formen im Gemälde ableiten (bzw. ablesen) kann, sei dahingestellt – die zeichenhaften Figurationen, insbesondere die halb als Spermium, halb als geisterhafte Karikatur auftauchende Kopfkürzel, gehören zur festen Bildsprache bei Stöhrer.