Adolf Hölzel
Figur auf rotem Grund, um 1925
Pastell über Bleistift
25 × 15,7 cm
verso mit dem zweifachen Nachlassstempel (Lugt 1258 f) und der handschriftlichen Nummerierung »5« (im Kreis) Ausstellung: Adolf Hölzel. Galerie Theo Hill, Köln 28.4.-15.6.1966 (auf der Rahmenrückwand mit dem Etikett). Provenienz: Privatsammlung Baden-Württemberg (aus dem Nachlass des Künstlers)
(HOELZEA/P 716)
verkauft
Nach seinem Rückzug aus der Stuttgarter Kunstakademie widmete sich Adolf Hölzel verstärkt dem Pastell, in dem er seine Lehre am besten umsetzen konnte. Die »Figur auf rotem Grund«, Mitte der 1920er Jahre entstanden, ist ein vollendetes Beispiel formaler und farblicher Kontrastbildung. Binnenform und Außenform halten das Bild in einer ausgewogenen Schwebe, während die ganze Komposition auf stabilisierenden Dreiecken basiert - in der Durchkreuzung des Blattes sowie in den mittleren, horizontal ausgerichteten Feldern. Markant ist die grüne Figur, die sich einmal durch die gelben Innenfelder sowie durch die rote Farbblase um sie herum als menschliche Gestalt definiert. Ob es sich um einen Engel handelt, ist Spekulation und wird allenfalls von den flügelartigen Ärmeln nahegelegt. Die anderen Figurationsansätze im unteren blauen Feld wie in der darüberliegenden violetten Fläche bleiben abstrakt. Dies zeigt auf elegante Weise, wie Hölzel aus der abstrakten Form - allein mit malerischen Mitteln - nicht nur zauberhafte Farbklänge erzeugt, sondern wie nebenbei auch gegenständliche Motive erschafft (die ohne jegliches Vorbild auskommen).