Adolf Hölzel
Komposition rhythmisch bewegt, um 1930
Pastell und Bleistift auf Papier
31 × 24 cm
verso Nachlassstempel Das Pastell wird in das in Vorbereitung befindliche Werkverzeichnis von Alexander Klee, Wien, aufgenommen. Provenienz: Privatsammlung, Baden-Württemberg
(HOELZEA/M 63)
verkauft
Die »Komposition rhythmisch bewegt« aus den Jahren vor oder um 1930 erweckt den Eindruck, als seien Farben und Formen beliebig aufs Papier verteilt worden. Die kompositionell geordneten Bleistiftlinien zeigen jedoch die konstruktive Absicht, die Hölzel bis in sein Spätwerk verfolgte. Allerdings vertrat er hier mehr denn je, was er auch seinen Schülern immer schon nahelegte: sich nicht sklavisch an die Lehre zu halten. So entstanden Arbeiten, in denen Hölzel die an sich strenge Komposition völlig frei überspielte, sodass die zugrundegelegten Dreiecke im Format kaum noch wahrzunehmen sind. Die Farbgebung ist absolut und auf betonte Kontrastwirkung ausgerichtet. Unabhängig von jeglicher Realvorlage schaffte Hölzel von jeher mit Hilfe seiner malerischen Mittel Gelegenheiten, figurative und gegenständliche Elemente ins Bild zu integrieren. In der abstrakten Parzellierung kann man durchaus Menschen und Dinge entdecken: rechts könnte eine menschliche Figur stehen, in der Bildmitte kann man ein Wiesenstück sowie eine bauliche Umgebung ausmachen. Wichtiger war Hölzel jedoch der Gleichklang der Formen und der beziehungsreich rhythmisierten Farben.