Winfred Gaul
Swinging orange, 1968
Polyvinylacetat auf Leinwand
114 × 147 cm
verso mit Schablone signiert und datiert: »GAUL/68«
(GAULW/M 98)
Preis auf Anfrage
Literatur: Winfred Gaul. Werke der Pop Art, Galerie Schlichtenmaier, Grafenau 2016, S. 41; Lothar Romain: Winfred Gaul. Werkverzeichnis der Gemälde. 1962-1983, Bd. II, Düsseldorf 1993, Nr. 521, Abb. S. 152
Beim Betrachten des Gemäldes »Swinging Orange« fallen zunächst der zunächst waagrecht verlaufende, mittig im 45°-Winkel nach unten gezogene violett-blaue Doppelstreifen sowie der rote Farbbalken an der oberen Bildseite auf. Dagegen weist der Titel eindeutig der mutmaßlichen Hinter- oder Untergrundsfarbe Orange die Hauptrolle zu. Versucht man nun, diese Farbe, die quantitativ auch den meisten Raum einnimmt, auch als Hauptakteurin zu akzeptieren, gerät das Bild durchaus in Bewegung – die Formen zeigen sich als weniger eindeutig, regelrecht irritierend, und die Farben treten in ein dialektisches Verhältnis zueinander, wobei das Orange mal weit auszuholen versteht – wie in der unteren Bildhälfte –, mal das Rot feinsinnig umspielt. So bekommt auch der ganze Titel seine besondere Bedeutung: Der wahrnehmungspsychologisch erzeugte Raum erfährt eine schwingende, und angesichts der Musikrezeption auch swingende Dynamik, die durch die Symmetrie als harmonische Stimmung erfahrbar wird.