Adolf Fleischmann
Composition # 109, 1958
Öl auf Leinwand
130 × 104 cm
verso signiert, datiert und bezeichnet: A. R. Fleischmann Comp. # 109 March 1958 size: 40 x 50 in
(FLEISA/M 82)
Preis auf Anfrage
Literatur: Rolf Wedewer: Adolf Fleischmann. Monografie und Werkverzeichnis, Stuttgart 1977, Nr. O 210
Adolf Fleischmann gehört zu den Künstlern, die sich konsequent mit dem abstrakten Farb-formgefüge, den Gesetzmäßigkeiten der Farbe und dem Willen zur Tektonik auseinandergesetzt haben. Seine Beschäftigung mit dem Konstruktivismus führt ihn schon früh zur Durchdringung des Bildraums nach optischen Gesetzen, weshalb er als Vorläufer der Op(tical) Art gilt. In Michel Seuphor und der Künstlergruppe »Abstraction-Création« findet Fleischmann in Paris vor seiner Übersiedlung nach New York ein höchst inspirierendes Klima. Hier entwickelt er die Form des »équerre«, ein horizontal-vertikal gesetztes, stäbchenförmiges Gestaltungselement, das fortan zum prägenden Baustein seiner räumlich durchdachten Gemälde wird. In Fleischmanns 1958 entstandenem Ölgemälde »Composition # 109« wird die Anordnung der vertikalen Streifenfelder in leuchtenden Gelb- und Rottönen von einem schwarzen Untergrund umfangen. Das Strukturgefüge wird wirkungsvoll durch helle Vertikalstäbe akzentuiert. Eine äußerst sinnliche optische Reibung wird durch die Unregelmäßigkeiten der malerischen Linienführung sowie die Vernachlässigung der strengen Geometrie durch eine auf dem Untergrund suggerierte Kreisform unterstrichen. Die Folge ist ein energetisch aufgeladenes Vibrieren einer klangvollen Komposition, die am ehesten vergleichbar mit den Variationen oder Improvisationen zu einem Thema in der Musik ist.