Rudolf Dischinger
Hinterhäuser I, 1935
Feder, Tusche laviert
50,5 × 35 cm
signiert und datiert u. l.: Dischinger 1935; verso signiertdatiert/betitelt: »Hinterhäuser I«; durchgestrichen: »Blick zur Welle«
(DISCHR/P 29)
€ 3.000
Rudolf Dischingers »Hinterhäuser« von 1935 gehört zu einer neusachlichen Stilphase des Künstlers, in der er sich an George Grosz orientiert mit Anklängen an die Pittura Metafisica, aber auch enge Kontakte zu Julius Bissier in Freiburg unterhält. Die Hinterhäuser sind wahrscheinlich dort zu verorten: Licht und Schatten stehen in harten Kontrasten gegenüber, wodurch eine extreme Tiefenräumlichkeit entsteht, die noch durch eine rechts unten zu sehende, abwärts führende Treppe gesteigert wird. Raffinierte Schrägen - neben den Schatten konkurrieren auch die Dächer mit der senkrechten Ausrichtung der Hausszenerie - bewirken eine große formale Spannung, die dadurch noch gesteigert wird, dass die Häuserlandschaft komplett menschenleer ist. Allein der zentral sichtbare Schuppen mit Kisten oder Kartons zeugt von menschlicher Arbeit und Existenz.