Jürgen Brodwolf
Mandorla, um 1965
Objektkasten: Buchdeckel, Holzstück, Tubenfigur mit Farbspuren
51 × 45 × 7 cm
signiert, datiert und betitelt u.: Mandorla um 1965 Brodwolf
(BRODWJ/W 36)
€ 9.000
Seine 1959 entwickelte Tubenfigur begreift Jürgen Brodwolf als eine sinnfällig veränderbare plastische Form, um geistige und seelische Befindlichkeiten menschlicher Existenz spürbar zu machen. Von der Darstellung seines Werkes »Mandorla«, das um 1965 entstanden ist, geht eine gewisse Zeitlosigkeit, eine mystische Kraft aus. Durch die Eingliederung seiner »Tubenfigur« in den Objektkasten werden assoziativ-erzählerische Zusammenhänge entwickelt. Die geradezu szenisch arrangierte Konstellation von Buchdeckel und mandelförmigem Holzstück (in der Rolle des Heiligenscheins, der den darauf drapierten Figurenkörper umschließt) erinnert an byzantinische Ikonen. Zugleich kündet das Werk vom existentiellen Streben des Menschen nach Höherem bzw. von der Auseinandersetzung des Menschen mit Gott sowie dem Leben nach dem Tod. Abhängig vom Hintergrund seiner weltanschaulichen und gesellschaftlichen Sicht bleibt es dem sinnenden Betrachter überlassen, eigene Assoziationsketten zu knüpfen.