Katrin Brause aka Heichel
Schatten, 2021
Öl auf Leinwand
140 × 100 cm
verso signiert und datiert
(BRAUSK/M 4)
€ 11.700
Der Reiz dieser Arbeit von Katrin Brause liegt in der Realität des Gesehenen: konkret ist ausgerechnet ein angerissenes Heiligenbild, dessen transzendenter Gehalt gerade nicht konkret zu fassen ist. Demgegenüber ist die links angedeutete Tür vom Objekthaften her am deutlichsten, aber eben nur ausschnitthaft zu sehen. Die größte Realität kommt der Farbe im Zentrum zu, die jedoch ohne inhaltlichen Bezug auskommt. Sie bringt den Betrachter allerdings zum Kern der Malerei, die in erster Linie aus Farbe auf Leinwand besteht. Für Katrin Brause hat das Malen etwas Archaisches: Diese Unmittelbarkeit erklärt auch, dass sie kaum mit dem Pinsel hantiert, sondern ihre pastosen Bilder mit dem Spachtel bearbeitet - mit einer Mischung aus Grübelei, Verzweiflung, Scheitern, Zerstörung und dem pathetischen »Ja«, dem Hochgefühl, dass es doch gelingt, sich ein Bild von der Welt zu machen.