Peter Sehringer bedient alle Klischees vom Frauenbild des Mannes. Abgebildet ist eine attraktive Frau mit grüner Reizwäsche und Strapsen. Selbstbewusst steht sie da, die Rechte im Handschuh lässig herabhängend, während die Linke nach oben gereckt ist – schon außerhalb des Bildformats, wie auch der Kopf oben angeschnitten ist. Die helle Haut erscheint flächig, erhält aber durch die leichte Drehung der Frau eine sublime Körperlichkeit. Zweifellos geht es um eine erotische Darstellung. Doch ausgerechnet das Grün gilt nun nicht als klassische Farbe sinnlicher Liebesfreuden. Das hängt vielleicht auch am Hintergrund, in dessen Grün die Farbe der Wäsche übergeht. So vermischt Sehringer die Ebenen im vorderen und hinteren Bereich, aber auch inhaltlich Figuration und Abstraktion. In Sehringers Werk nimmt das weibliche Dreiviertelbildnis eine wichtige Rolle ein.