HAP Grieshaber
Malbrief an Dieter Keller, 1948
3 Farbholzschnitte auf Briefbogen aufgeklebt
29,5 × 42 cm
Malbrief vom28/III/48
(GRIESH/D 2854)
€ 3.500
gefaltet
28/III/48
Lieber Herr keller,
Ihr Hinterglasbild sehe ich immer vor mir. Ein wenig ängstlich wird mir zwar hier oben, es könnte ein Sturm oder gar ein Erdbeben, es von der Wand, an der es hängt stürzen lassen.
Ihr Plakat ist bis auf das Machen (was natürlich alles ist), fertig.
Ein guter Geist weht um die Achalm.
Aber Sie erlauben sich selbst den Luxus des ungebundenen Lebens zu der Natur und denken, daß die Achalm noch genau so gut zu Ihnen kommen kann. Wir freuen uns recht bald Ihre Arbeiten liebe Frau Keller zu sehen. Vielleicht gelingt es die Freunde ... mit einem Brief von dem, was uns dann zu sehen begeistert hat, zu unterrichten.
Solche lebendige Anrede würde es auch erlauben über die gegenwärtige Situation der Frau und der Kunst in Verbindung mit dem Unmittelbaren, das das Spiel des Kindes uns als Korrektur mitgibt, zu ... brauchbarer Form einiges zu sagen.
Vielleicht wollen wir sogar das Plakat auf 40 x 40 cm verbreitern und eine Gegenüberstellung zeigen. Die erste Seite ganz so, wie sie vorgesehen ist mit Text, an Stelle der Monstranz und auf die rechte Seite, als Kontroverse ein Element Ihrer Frau mit eingedrucktem Namen.
Wir werden also sehr bald wieder ein Laisser-Passer und Kraft haben müssen um zu Ihnen zu reisen.
Wir drücken Ihnen recht fest die Hände und grüßen mit dem Ostergruß des griechischen Volkes: .... Ihre Grieshabers
Literatur: WV 46/14; 46/15; 46/19
beigegeben als Einzelblatt 46/19