Robert Mangold
1/6 GRAY-GREEN AREA CIRCLE, 1966
Öl, gespritzt auf Holz
verso signiert, datiert und bezeichnet
(MangolR/M 1)
Leihgabe
verso signiert, datiert und bezeichnet: »1/6 GRAY-GREEN AREA CIRCLE 48'' × 48'' R. Mangold 1966«
Literatur: E. de Wilde (u.a.), fundamentele schilderkunst / fundamental painting, stedelijk museum amsterdam 1975, Amsterdam 1975, S. 34-37; Robert Mangold, Schilderijen / Paintings 1964-1982, Amsterdam 1982, Nr. 55
Im Sommer 1965 malte Robert Mangold Skizzen des negativen Raumes zwischen den Bergen im Hinterland von New York. Der Künstler übersetzte diese Umrisse in regelmäßige geometrische Formen. Er verhinderte allerdings jegliche Assoziation mit der Landschaft, indem er neutrale Farben aus werkseigenen Quellen — wie graue Papiertüten oder Bürobedarf — auswählte und diese in einer einzigen, sogar matten, ja unreinen bzw. ungesättigten Schicht auftrug, die minimale Farbverläufe zuließ. Die Ölfarbe sprühte er mit einer Spritzpistole auf den industriell vorgefertigten Holzgrund, was ihm eine pastellige Wirkung erzielte. Hierin zeigt sich Mangolds Kunst als einzigartig. Um 1966/67 entstand eine Reihe von »Circle-Part-Paintings«, welche die Idee des Fragments im Hinblick auf das Ganze (den Kreis) vor Augen führen sollen. Durch die dominierende vertikale Unterteilung des Bildes in einzelne Tafelsegmente wirkt Mangold der Illusion von Tiefe entgegen und macht auf die körperliche Unterstützung des Werkes aufmerksam. Linie und Form treten in eine unmittelbare Beziehung - die faktische Binnenlinie korrespondiert mit der Linie der rahmenden Aluminiumleiste. Bei aller Präsenz als eigenständige Objekte animieren diese Bilder den Betrachter, die Kurven auf beiden Seiten gedanklich zu erweitern und zu einem geschlossenen Kreis aufzulösen. Von der hier gezeigten Arbeit mit einem Sechstel-Kreissegment gibt es auch eine Arbeit aus derselben Zeit und in doppelter Größe, die sich heute im Stedelijk Museum in Amsterdam befindet. Über die Varianz äußerte sich Mangold: »Ich fand es eine Weile ziemlich verwirrend, dass viele Maler ..., die ständig über Maßverhältnisse sprachen, mit extrem großen Formaten arbeiteten ..., mir schien das sehr problematisch - wissen Sie, wenn sie schon ständig über Größenverhältnisse sprachen, warum arbeiteten sie dann ausschließlich großformatig? ... Vermutlich wollte ich zwei Dinge herausfinden: Erstens, gibt es so etwas wie eine optimale Bildgröße, und, wenn ich das gelöst habe, hat eine bestimmte Größe eine andere Aussagekraft, als eine andere? Die andere Sache, die mich interessierte, war: Was passiert, wenn man sich wiederholt?« An der Idee der Segmentierung und Größenverhältnismäßigkeit hält der Künstler seit Mitte der 1960er Jahre bis heute fest.