1880 | in Dresden geboren |
1901 | Studium der Malerei an der Akademie der Bildenden Künste Dresden (unter Eugen Bracht) |
1902 | Studium Akademie der Bildenden Künste in München (unter Ludwig Herterich und Wilhelm Diez) |
1903 | Reise nach Italien |
1904 | Reise nach Ungarn |
1905 | Umzug nach Paris |
1906-10 | in verschiedenen Salons ausgestellt |
1910-14 | Aufenthalt mit kleineren Unterbrechungen in Algerien |
1914-19 | Gefangenschaft in Algerien und Frankreich |
1919 | Rückkehr nach München |
1943 | Umzug nach Waging |
1957 | in Waging gestorben |
Nach der akademischen Ausbildung in Dresden, wo Fritz Kühn in Berührung mit der Freilichtmalerei kam, begegnet er in München der Künstlergruppe „Scholle“. 1906 in Paris verarbeitet Kühn Einflüsse von Toulouse-Lautrec, Gauguin und vor allem den Fauves. 1910 findet Kühn in Afrika zu einer insgesamt freieren Malweise. Gegenüber den nun auftretenden Farben, die naturgemäß völlig anders sind, wirken die der vorausgegangenen Zeit dunkel und matt. Der Farbauftrag wird pastos und kräftig. In den Jahren der Gefangenschaft, 1914-1919, knüpft Kühn an den Stil der Pariser Zeit an, um zu Ausdrucksmitteln zu gelangen, die der völlig anderen Umgebung gerecht werden. Die Farbe wird kräftiger und leuchtend, die Komposition strenger.
Kühn arbeitet nicht gesellschaftskritisierend, seine Bildnisse sind aufmerksam beobachtete Charakterstudien. Die differenzierte Beobachtung und unprätentiöse Wiedergabe sind durchgehende Züge seines künstlerischen Schaffens. Ebenso durchzieht alle seine Werke eine Poesie und verleiht gerade seinen Landschaften eine angenehme Leichtigkeit und Heiterkeit.