1883 | geboren in Bublitz/Pommern |
1902–05
| Studium an der Akademie in Berlin bei Anton von Werner und in München bei Heinrich von Zügel |
1906 | freier Maler und Grafiker |
1909–11
| Beteiligung an den Ausstellungen der Berliner Sezession; Bekanntschaft mit Julius Meier-Graefe |
1914–15
| Kriegsdienst |
1925
| Ausstellung in der Galerie F. Gurlitt, Berlin |
1928
| Ausstellung in der Galerie A. Flechtheim, Berlin; Erich Cohn wird sein Mäzen |
1934
| Aufenthalt in New York |
1936
| Emigration nach Holland und Frankreich |
1943
| zwangsweise Repatriierung und Malverbot |
1949
| gestorben in Bensheim |
Die Ausschließlichkeit, mit der sich Kleinschmidt dem Thema Frau (als Modell diente meistens seine Frau Margarethe) widmete, ist wohl beispiellos. Ebenso unvergleichlich ist die unerschrockene Direktheit, mit der er die Realität erfasst und ihre buchstäblich pralle Tatsächlichkeit beschwört. Auf seinen Gemälden agieren üppige Bardamen, Kellnerinnen, Dirnen, Tänzerinnen und Zirkusreiterinnen mit großer Gelassenheit in scheinbar banalen Situationen.
Kleinschmidt, Sohn eines Theaterdirektors und einer Schauspielerin, ist kein Moralist. Seine Frauen sind moderne Monumente der Weiblichkeit. Ihnen setzt Kleinschmidt erotische Accessoires, pralle Büffets und Tortenschwelgereien zur Seite. Kleinschmidts primäres malerisches Interesse zeigt sich darin, dass er seine Gemälde ganz aus der Farbe heraus entwickelt, die Dinglichkeit als pastos aufgetragene Farbe unmittelbar körperlich fixiert. Kleinschmidt steigert die Farbe zu einer satten Körperlichkeit und signalfarbenen Kühnheit.