
Bern, 1911; Fotograf unbekannt © Zentrum Paul Klee, Bern, Schenkung Familie Klee
1879 | geboren in Münchenbuchsee / Bern |
1898–1901 | Mal- und Zeichenunterricht in München |
1910 | Erste Einzelausstellung in der Schweiz |
1911 | Bekanntschaft mit Wassily Kandinsky und Alfred Kubin |
1912 | Beteiligung an der zweiten Ausstellung des Blauen Reiters, Bekanntschaft mit Franz Marc, Karl Wolfskehl u.a. |
1914 | Tunesienreise mit August Macke und Louis Moilliet |
1919 | Die vom Hölzelkreis betriebene Berufung an die Stuttgarter Kunstakademie scheitert; das kurzfristige Militärregime in München treibt Klee zur Flucht in die Schweiz |
1920 | stetig wachsende Bekanntheit, Berufung ans Bauhaus nach Weimar |
1926 | Umzug nach Dessau, wohin sich das Bauhaus verlagert |
1930 | Ausstellung im MoMA in New York |
1931 | Professur in Düsseldorf |
1933 | Entlassung und Emigration in die Schweiz |
1935 | erste Symptome einer schweren Erkrankung |
1937 | vertreten auf der Münchner Ausstellung »Entartete Kunst« |
1940 | gestorben in Locarno-Muralto |
Paul Klee gehört zu den genialsten und vielseitigsten Künstlern der Klassischen Moderne, der sich vielen ihrer Stilrichtungen (Expressionismus, Konstruktivismus, Kubismus, Dada, Surrealismus) experimentell bediente, ohne sich irgendwo zu binden – mit Ausnahme von seiner freundschaftlichen Beziehung zu Kollegen des Blauen Reiters. Wie für Kandinsky folgte auch für Klee später eine prägende Lehrtätigkeit am Weimarer, dann Dessauer Bauhaus. Für sein künstlerisches Selbstverständnis war die Tunesienreise u. a. mit August Macke entscheidend. Daneben entwickelte Klee eine bedeutende Produktion kunst-theoretischer Schriften, die sich auf folgende Formel fokussieren lässt: »Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht Kunst sichtbar.« In ungebändigter Kreativität entstand ein phantasiestrotzendes Werk, das von Höhen (1939: 1250 Arbeiten) und Tiefen (1936: 25 Werke) geprägt war. Spätestens 1920 hatte Klee einen beachtlichen Ruhm erlangt, persönlich durchkreuzten jedoch die Zeitläufte – Verfehmung im Dritten Reich, Verwehrung der Schweizer Staatsangehörigkeit im eigenen Land sowie eine lange, letztlich zum Tod führende Krankheit – die Karriere, die er zeitlebens schon verdient hätte. Heute zählt er zu den bedeutendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts.