1878 | in Karlsruhe geboren |
1897 | Studium der Malerei an der Großherzoglichen Badischen Akademie der Künste in Karlsruhe und wird Meisterschüler von Hans Thoma |
1902 | Wechsel an die Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart als Meisterschüler von Leopold von Kalckreuth |
seit 1905 | Werke Hofers regelmäßig auf Ausstellungen gezeigt, wie in der „Berliner Secession“ |
1908-13 | Aufenthalt mit Unterbrechungen in Paris |
1910 und 1911 | Reisen in die britischen Kolonien in Indien; die Eindrücke daraus fließen in seine Sujets ein |
1913 | wird Hofer Mitglied der „Freien Secession“ |
1920 | an die Hochschule für bildende Künste in Charlottenburg berufen und im darauffolgenden Jahr zum Professor ernannt |
1923 | Mitglied der preußischen Akademie der Künste |
1927 | begründet er die „Badische Secession“ in Karlsruhe |
| Während des Nationalsozialismus wird Hofers Kunst als „entartet“ verfemt und 300 Werke aus den Museen entfernt |
1937 | ist er mit acht Gemälden in der NS-Propagandaausstellung „Entartete Kunst“ vertreten |
1945 | Direktor der Hochschule der bildenden Künste |
1955 | ist er ein Kontrahent im öffentlich ausgetragenen Streit mit Will Grohmann über Figuration und Abstraktion |
1955 | in Berlin gestorben |
1955 | posthum werden seine Werke auf der documenta 1 in Kassel präsentiert |
Karl Hofer gehört zu den Künstlern der Stunde Null, zu den Künstlern, die nach dem zweiten Weltkrieg mit ihren Bildern präsent waren, weil sie, teils im Ausland, teils in der inneren Emigration, weitergearbeitet hatten. Karl Hofer war wichtiges Vorbild und Anhaltspunkt in einer Zeit allgemeiner Verunsicherung und Orientierungslosigkeit.
In vielen seiner Werke sind der Glaube und die Hoffnung zu spüren an eine Zeit, die den Menschen wieder die Wärme der Sonne würde spüren lassen, an eine Zeit, in der die erblühende Jugend wieder eine lebenswerte Zukunft vor sich sehen würde. Karl Hofers anmutige, junge Mädchen ruhen noch in sich, ihre unschuldige Sinnlichkeit vermag den Trost zu geben. Seine Paare sitzen am Tisch, auch wenn das Mahl karg ist, die Köpfe gesenkt sind. Immer wieder gestaltet er neben seinen sinnbildhaften Stillleben und Landschaften das Thema der Menschenpaare, als Mann und Frau, als Freundinnen und als Schwestern: In der Suche nach Freundschaft, dass der Mensch dem Menschen eine Stütze sei, liegt der Weg.