1900 | geboren in Stuttgart |
1919-26 | Studium an der Kunstakademie Stuttgart, Meisterschüler von Christian Landenberger; erste große Altarbilder |
1927 | Übersiedlung nach Ulm |
1928 | Heirat mit Klara Maria Seyfried (1904–1998) |
1929 | Mitbegründer der Künstlergruppe Stuttgarter Neue Sezession; Vorsitz |
1935 | Glasfenster für St. Dionysius in Magolsheim |
| 1940-42 Soldat |
1943 | Verbindung zum Kreis der Weißen Rose um die Geschwister Scholl in Gestapohaft |
1945 | Bemühung um die Wiedereröffnung der Stuttgarter Kunstakademie; Mitbegründer der Gesellschaft Oberschwaben |
1946 | Dozent an der Ulmer Volkshochschule, gegründet von Inge Aicher-Scholl |
1947 | Mitbegründer der Oberschwäbischen Sezession |
1968 | gestorben in Ulm |
Wilhelm Geyer zählt zu den Schlüsselfiguren des Expressiven Realismus. In den 1920er Jahren scharen sich um ihn Studienkollegen wie Manfred Henninger, Alfred Lehmann und Walter Wörn, die gemeinsam die „Stuttgarter Neue Secession“ gründen. In den 1920er Jahren wendet sich Geyer religiösen Themen zu. Seit 1935 erhält er Aufträge für Kirchenfenster mit denen er bundesweit Bekanntheit erlangt: Auch seine Landschaftsbilder sind aus einem unmittelbar religiös-meditativen Selbstverständnis erklärbar. Die Leinwand wird in ihnen selbst zur Landschaft, die anfängliche Impression verschwindet unter dem vielschichtigen Farbauftrag und wird zum Farbenteppich. Weder Impression noch die Expression beherrschen das Gemälde. Es wirkt naturgleich gewachsen. Barbara Renftle charakterisiert diesen Prozess folgendermaßen: Er „zeugt von der wechselweise ekstatischen und meditativen Vereinigung des Malers mit seinem Sujet, der Natur. Der Künstler geht in ihr auf wie in einem mal aggressiven, mal zärtlichen Liebesakt, verwandelt sich ihr an, durchdringt sie mit Leib und Seele. Die Natur ist ihm Offenbarung, so wie ihm auch die Bibel Offenbarung ist".