KÜNSTLER / Zeitgenössische Kunst
Elger Esser


Verfügbare Werke
Elger Esser
Elger Esser; Portrait by Nicolas Cattelain
1967geboren in Stuttgart
1991–97Studium der Fotografie an der Kunstakademie Düsseldorf
1996Meisterschüler bei Bernd Becher
1998Förderpreis für Bildende Kunst der Stadt Düsseldorf
2006–09Professor für Medienkunst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe
2010Rheinischer Kunstpreis des Rhein-Sieg-Kreises, Siegburg
2016Oskar-Schlemmer-Preis des Landes Baden-Württemberg
 
 lebt und arbeitet in Düsseldorf
 
 
 Einzelausstellungen (Auswahl)
 
2020Musée de la Mer,Ile Sainte Marguerite, Cannes, Frankreich
Inherent time, Bruce Silverstein, New York, USA
2019De Sérignant à Giverny, Tour46, Belfort, Frankreich
L’autre côte du vent, Elger Esser and Felix Schramm, Kunsthaus Lempertz, Brüssel, Belgien
Morgenland, Fondation Fernet Branca, Saint-Louis, Frankreich
2018Oeuvres choisies, Bae Bien-U, Elger Esser, Galerie RX, Paris, Frankreich
Galleria Alessandra Bonomo, Rom, Italien
2017Du Nil à la Loire, Chateau de Chaumont, Chaumont sur Loire, Frankreich
El tiempo en suspenso, Patio Herreriano, Valladolid, Spanien
Morgenland, Schirmer/Mosel Showroom, München, Deutschland
Elger Esser – De sublime, Fondazione Stelline, Mailand, Italien
Morgenland, Parasol unit foundation for contemporary art, London, England
Elger Esser – Aetas, Landesgalerie Linz. Museum of Modern and Contemporary Art, Linz, Österreich
2016From Shivta to Lifta, Loushy Art & Projects, Tel Aviv, Israel
Elger Esser – Zeitigen, Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, Karlsruhe, Deutschland
2015Cabinet de travail, Katz Contemporary, Zürich, Schweiz
2014Combray, The Florida Museum of Photographic Arts, Tampa, USA
Nimfees i Ondines, Fundació Palma Espai d’art, Casal Solleric, Palma de Mallorca, Spanien
Ninfa, Sonnabend Gallery, New York, USA
2013Giverny, Pôle Image Haute-Normandie, Rouen, Frankreich
Giverny, Schirmer/Mosel Showroom, München, Deutschland
Méséglise, Institut für moderne Kunst Nürnberg, Nürnberg, Deutschland
 
 Gruppenausstellungen (Auswahl)
2022Momente des Sehens – 4 fotografische Positionen, Galerie Schlichtenmaier, Stuttgart
2021Blick nach vorn – Aufbruch in die 2020er Jahre, Galerie Schlichtenmaier, Schloss Dätzingen
2020Mediatons Biennale Polska, Warsaw, District Hall Warsaw i Cukry Praga, Polen
NÄHE – FERNE, Cosar HMT, Düsseldorf, Deutschland
BLUE, Loushy Art & Projects, Tel Aviv, Israel
Seria Gracioso, TEA Las Catalinas, Costa Rica
Im Garten der Farben, PEAC, Paul Ege Art Collection, Freiburg i. Br. , Deutschland
Die Inszenierung der Natur in Werken der Sammlung Würth, Sammlung Würth, Chur, Schweiz
The Sonnabend Collection, Remai Modern, Saskatoon, Kanada
Die Illusion der Realität - Fotografische Positionen, Galerie Schlichtenmaier Stuttgart, Deutschland
2019Light Sensitive 2, Photography from the Schaufler Collection, Schauwerk Sindelfingen, Deutschland
Oeuvres Choisies, Galerie RX, Paris, Frankreich
Land and Water, Galerie de Zaal, Delft, Niederlande
L’invention d’un monde – Photographies des collections Robelin, FRAC – Auvergne., Clermont Ferrand, Frankreich
Zwischen Nähe und Distanz: Konstruktion von Wirklichkeiten. Von Goya bis Picasso, Museum Kunstpalast, Düsseldorf, Deutschland
The Moment is Eternity – Works from the Olbricht Collection, me Collectors Room Berlin
As Far as the Eye Can See, Museum Würth, Künzelsau, Deutschland
2018A Look at the Collection: Landscape – Transformation – Space, SK Stiftung Kultur, Köln, Deutschland
Geste 2018, Binary / Non-Binary, Geste Paris, Paris, Frankreich
The Pulse Of The Body. Uses And Representations Of Space, Bombas Gens, Valencia, Spanien
The Sonnabend Collection: Half a Century of European and American Art. Part II, Serralves Museum of Contemporary Art, Porto, Portugal
Entfesselte Natur, Hamburger Kunsthalle, Hamburg, Deutschland
Wasser & Wein., Neupräsentation der Sammlung I, Museum Kurhaus Kleve, Deutschland
Bernd, Hilla and the Others, HUIS MARSEILLE, Amsterdam, Niederlande
Räume der Anderen II, Villa Streccius, Landau, Deutschland
2017Esser.McCaw.Mann.Wylie,, Neal Guma Fine Arts, Charlottesville, USA
Luther und die Avantgarde., Zeitgenössische Kunst in Wittenberg, Berlin und Kassel., Altes Gefängnis, Wittenberg, Deutschland
Water, Clouds, Wind, Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall, Deutschland
Split – Mirror. Light. Reflection, SCHAUWERK Sindelfingen, Deutschland
2016On Escape and Concurrence: Inverting the Gaze., Espaço Novo Banco, Lissabon, Portugal
Water, Clouds, Wind., Kunsthalle Würth, Schwäbisch Hall, Deutschland
Viehof Collection., Deichtorhallen, Hamburg, Deutschland
Split – Mirror. Light. Reflection., SCHAUWERK Sindelfingen, Deutschland
Langmatt, Licht, Libellen – Impressionismus heute?, Museum Langmatt, Baden, Deutschland
Aus der Sammlung: Landschaft. Landesgalerie Linz., Museum of Modern and Contemporary Art, Linz, Österreich
Der typologische Blick – Ausstellung für Hilla Becher., Photographische Sammlung/SK Stiftung für Kultur, Köln, Deutschland
Gärten der Welt., Museum Rietberg, Zürich, Schweiz
Monets Gärten. Zeitgenössische Fotografien., Schloss Eutin, Eutin, Deutschland
2015Fascination Photography., Essl Museum, Klosterneuburg, Wien, Österreich
Déjà-vu in der Fotokunst., ART FOYER, DZ BANK Art Collection, Frankfurt am Main, Deutschland
Foucault • Plossu • Shore., Musée des impressionnismes Giverny, Giverny, Frankreich
Eolie 1950/2015. Mare motus., Chiesa di Santa Caterina ed ex carcere, Lipari, Italien
The Idea of Landscape., ART FOYER, DZ Bank Art Collection, Frankfurt am Main, Deutschland
Open Rhapsody. A journey into photography and video collections., Beirut Exhibition Center, Beirut, Libanon
Landscape in my Mind – Landscape photography today., Kunstforum Wien, Wien, Österreich
Blicke in die Vergangenheit

Wie aus der Zeit gefallen wirken die Foto-Arbeiten Elger Essers, die anmuten, als seien sie in den Anfangsjahren der Fotografie im 19. Jahrhundert entstanden. Doch der Schein trügt: Es ist ein weiter Weg von der alten Lichtbildnerei zum C-print, ganz zu schweigen von den technischen Erfindungen von Esser selbst – etwa bei seinem Einsatz versilberter Kupferplatten und Schellackfirnis. Geboren in Stuttgart, kam er in den Genuss, als kleiner Junge in der Villa Massimo in Rom ›zu gastieren‹: Sein Vater, Manfred Esser, der mit Max Bense und Reinhard Döhl zu den Vätern der konkreten Stuttgarter Schule gehörte, hatte 1969 dort sein Stipendium angetreten. Vielleicht wurde da der fotografische Blick vorgeprägt; auch als Kind wird man erleben, dass man in Rom immer in wenigstens drei Zeiträumen lebt – Antike, Renaissance, Moder-ne. Der Sehnsuchts-Blick auf die Romania, insbesondere Frankreich, wurde sicher von der französischen Mutter, einer Pressefotografin, beflügelt: Esser wohnt in Düsseldorf, doch darf man das Nachbarland wohl als seine künstlerische Wahlheimat ansehen. Das liegt bei seiner retrospektiven Sicht und seiner Beschäftigung mit der Fotografiegeschichte nahe – immerhin ist Frankreich das Ursprungsland der Fotografie. Esser besitzt eine der größten privaten Sammlungen mit rund 25.000 historischen Fotopostkarten. Davon ausgehend entsteht ein fotografisches Werk meist monumentalen Ausmaßes, im Stil dieser Postkarten, die teilweise auch Vorlagen für eigene Heliogravüren sind. Schon dieser Effekt ist grandios. Dabei sucht Esser nicht die touristischen Highlights, sondern Flusslandschaften, Brücken, die Weite der Provinz: viel Wasser, viel Himmel – und dazwischen nahezu verträumte Häuser, Schlösser, Naturstriche. Dieses Werk ist der Zeit entrückt, da der Betrachter ohne eine Legende nicht sagen könnte, von wann die Aufnahme ist – 1860, 1900 oder 2020. Und das Werk scheint auch dem Ort entrückt, denn selbst die konkreten Bezüge im Titel werden relativiert, da sie nicht mit Fotos aus Reiseführern, sondern mit dem fiktiven Ort Combray in Konkurrenz treten, jenem Ort, in dem Marcel Proust seinen epochalen Roman »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« beginnen lässt. Das ist das unverkennbare Charakteristikum von Essers Schaffen. Seine Fotografien atmen in ihrer Sepia-Tönung dieses unwirkliche Flair der alten Zeit, als ginge es darum, Prousts Roman bildlich umzusetzen. Mit dieser Ästhetik des essenziell Unspektakulären tritt Esser singulär auf, innerhalb der legendären, aber eher sachlichen »Düsseldorfer Schule« um Bernd und Hilla Becher ist er ein Exot neben Andreas Gursky, Candida Höfer, Thomas Ruff und Thomas Struth. Esser versteht es, die Magie eines Ortes auf die Fläche aufwändiger Bildträger zu bannen. »In meiner Arbeit lebe ich in einer anderen Zeit« – er belebt sie für den Betrachter, in all ihrer Schönheit, neu. Diese Zeit ist jedoch nur durch ihre Neuschöpfung im Kunstwerk zu bewahren, so könnte man das Credo des Fotografien umschreiben.
 
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