Roy Lichtenstein
Shipboard girl, 1965
Farboffsetlithographie
66,3 × 48,7 cm
signiert u. r.: royLichtenstein
(LichtenstR/M 1)
verkauft
In den späten 1950er Jahren verschrieb sich Roy Lichtenstein dem Comic-Stil, der allerdings erst ab 1961 mit dem Einsatz von Rasterpunkten sowie von Sprechblasen seine charakteristische Prägung erhielt. Die Farboffsetlithographie »Shipboard Girl« zeigt einen Ausschnitt aus einer Bildergeschichte (Paneel), monumentalisiert also ein aus dem Zusammenhang herausgerissenes Detail, dass der spontane Gefühlsausdruck eine pathetische Überhöhung erfährt. So werden auch Assoziationen frei, die etwa das Kreuzzeichen im Hintergrund, das vielleicht nur die Aufhängung eines Rettungsrings an einem Schiff sein mag - so legt es der Titel auch nahe -, als religiöses Motiv lesen lassen, was aber auch nur eine rein zufällige Konnotation mit der stark emotionalen Mimik zulässt - Lichtenstein vermittelt hier eine relativierte Vorstellung von Gefühlen, die in diesem Bild zwischen Verzückung und Verzweiflung wechselt. Ziel ist die Offenlegung des Konsumcharakters auch der Kunst, nicht um sie zu trivialisieren, sondern um sie dem alltäglichen Leben näher zu bringen und damit im besten Sinne zu popularisieren.