1878 Karlsruhe–1955 Berlin
Karl Hofer gehört zu den Künstlern der Stunde Null, zu den Künstlern, die nach dem zweiten Weltkrieg mit ihren Bildern präsent waren, weil sie, teils im Ausland, teils in der inneren Emigration, weitergearbeitet hatten. Karl Hofer war wichtiges Vorbild und Anhaltspunkt in einer Zeit allgemeiner Verunsicherung und Orientierungslosigkeit.
In vielen seiner Werke sind der Glaube und die Hoffnung zu spüren an eine Zeit, die den Menschen wieder die Wärme der Sonne würde spüren lassen, an eine Zeit, in der die erblühende Jugend wieder eine lebenswerte Zukunft vor sich sehen würde. Karl Hofers anmutige, junge Mädchen ruhen noch in sich, ihre unschuldige Sinnlichkeit vermag den Trost zu geben. Seine Paare sitzen am Tisch, auch wenn das Mahl karg ist, die Köpfe gesenkt sind. Immer wieder gestaltet er neben seinen sinnbildhaften Stillleben und Landschaften das Thema der Menschenpaare, als Mann und Frau, als Freundinnen und als Schwestern: In der Suche nach Freundschaft, dass der Mensch dem Menschen eine Stütze sei, liegt der Weg.